Westerwald-Verein, Zweigverein Köln e.V.

Unsere 4-Tage Wandertour in den Spessart führte uns nach Frammersbach. Das Landhotel „Spessartruh“ war vom 08. bis 11.06. 2023 unser Standort. Wie wir feststellen sollten, eignet sich dieses Gebiet im Hessischen und Bayerischen Spessart hervorragend für abwechslungsreiche Wanderungen und Besichtigungen. Wir fanden welliges Gelände, gewundene Täler, kleine Flüsse, Waldflächen (Mischwald Eichen, Buchen, Kiefern) sowie landwirtschaftlich genutzte Flächen vor. Vier Wanderungen standen auf dem Programm.

01 Mainblick von Ruine Schönrain

Bei der ersten, am Donnerstag, von Wiesbüttsee aus, trafen wir auf den Schneewittchenweg, der uns fast bis nach Frammersbach führte. Durch das Waldstück gelangten wir an den Wallfahrtsort an der Heilig-Kreuz-Kapelle, die im 14. Jahrhundert für die vielen Glasmacher in dieser Region errichtet wurde. Über eine Wiese ging es abwärts nach Frammersbach.

Tags darauf, am Freitag, begann die Wanderung von Wiesenthal aus durch einige Täler, entlang von Bächen. Auffällig waren Projekte Bäche und kleine Flüsse zu renaturieren. So wurden Bäume gefällt, um Feuchtgebiete wieder herzustellen. Es entstanden Auen und Teiche in denen sich vielfältiges Leben entwickelte. Interessant ist, dass durch eine Ziegenbeweidung die Ausbreitung von Bäumen und Sträuchern sowie auch Springkraut verhindert wird. Der Lohr folgend erreichten wir Lohr am Main.

Am nächsten Tag, Samstag, wanderten wir von Erlenbach nach Gemünden. Der Namen der Orte Erlenbach, Rettersbach, Halsbach u. a. sprechen für sich. Früher wurden Bachläufe gestaut um Mühlen, z. B. Kargesmühle, zu betreiben. Der Weg ging über die Ruine Schönrain, gegründet 1080 als Benediktinerkloster. Nach teilweiser Zerstörung ab 1525 als Wohnschloss wieder aufgebaut. Erneute Zerstörung nach der Säkularisierung. Von dort hat man einen herrlichen Blick auf den Main. In einem mit Gittern verschlossener Kellerraum leben verschiedene Fledermausarten, unter anderem die Mausohrfledermaus. Ganz in der Nähe befindet sich die Klosterquelle. Unserem Weg folgend ging es bald abwärts zum Main nach Gemünden.

02 Ruine Schönrain

Auf der Sonntagswanderung genossen wir zuerst den kühlen Wald und kommen an dem Naturdenkmal Madstein vorbei. Um ihn ranken sich viele Sagen und Legenden. Bald erreichten wir die Orbquelle, von der aus der Weg parallel zur Orb nach Bad Orb führte.

03 Naturdenkmal Madstein

Das Ziel der täglichen Wanderungen waren die Städte Lohr, Gemünden und Bad Orb. Sie hatten viel zu bieten: Fachwerkhäuser, schöne Plätze, Gassen und zahlreiche Cafés und Eisdielen. Von den Stadtführungen war die in Lohr am eindrucksvollsten. Die als Waschweib gekleidete Führerin hat uns in lebhafter und kenntnisreicher Art die Stadtgeschichte so anschaulich geschildert, dass wir begeistert waren. Nebenbei wurden einige heute allgemein verwendete Sprichwörter bei den jeweiligen Orten oder Handwerkerhäusern erläutert, z.B. „Blau machen“ am Färbergraben.

04 Lohrer Waschweib

Sehr bekannt ist das Solbad Bad Orb mit seinem mächtigen Gradierwerk. Von der Altstadt mit seinen gepflegten Fachwerkhäusern und einladenden Gassen ist es nicht weit bis zum Kurpark mit dem Naturlehrpfad, Fitnessparcours mit verschiedensten Herausforderungen für Vergnügungen für Jung und Alt.

05 Gradierwerk Bad Orb

Von Bad Orb traten wir die Rückreise an. Während wir im Bus noch von unseren Erlebnissen schwärmten, wurde uns klar, unser Planungsteam, Andrea Voss, Elisabeth und Erhard Schönberg, Willi Schiefer und Gert Lange, hat wieder viel Zeit investiert und sehr gute Arbeit erbracht. Vielen Dank dafür.

Text und Foto: Jutta Schützler
                         Ludwig Kreitner