Wir setzen uns für Naturschutz ein!

Der Westerwald Verein Zweigverein Köln e.V. hat sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, aktiv zur Erhaltung und Pflege unserer Heimatnatur beizutragen.  In diesem Rahmen unterhält,  pflegt und betreut der Zweigverein Köln 42 Nistkästen  für Singvögel, 3  Nistkästen für Turmfalken  und 5  Nistkästen für Wasseramseln.

Singvögel

 

Blaumeise

Blaumeise

Um die heimischen höhlenbrütenden Singvögel bei der Suche und vor allem dem Finden von geeigneten Brutstätten zu unterstützen, hat der Westerwald Verein Zweigverein Köln e.V. im Kölner Süden 42 Nistkästen installiert. Diese werden vor allem von Kohl- und Blaumeisen, manchmal auch von Kleibern, Staren, Spechten oder Haselmäusen aufgesucht. Alle Nistkästen werden nach der Brutperiode gereinigt und bei Bedarf ausgebessert bzw. ersetzt. 

Turmfalke

Turmfalke

Der Turmfalke ist in Deutschland kein seltener Vogel. Er steht auch nicht auf der „Roten Liste“. Allein die Tatsache, dass fast alle Türme „taubendicht“ gemacht wurden, und damit auch der Falke ausgesperrt ist, hat uns dazu bewogen, diesem interessanten Vogel hier und da eine Brutmöglichkeit zu bieten.

Steckbrief des Turmfalken:

  • Er gehört zur Ordnung der Greifvögel
  • Größe (Schnabelspitze bis Schwanzende): 34 cm
  • Flügelspannweite: 75 cm
  • Farbe: rotbraun (Männchen: Oberkopf und Schwanz grau; Weibchen: einheitlich braun)
  • Brutzeit: braun
  • Brutdauer: 28 bis 30 Tage
  • Nestlingsdauer: 27 bis 30 Tage
  • Nahrung: Überwiegend Feldmäuse

 

Da der Turmfalke kein eigenes Nest baut, ist er darauf angewiesen, dass er andere geeignete Möglichkeiten zum Brüten findet.

Unsere Nistkästen, einer im Kirchturm Sankt Joseph, einer im Kirchtum Sankt Heinrich und einer im Wasserturm (Ersatzfelsen), nimmt er gerne an. In den nachfolgenden Tabellen sind die Bruterfolge der Kästen zusammengefasst, die wir 1992 im Kirchturm Sankt Joseph, 2002 im Kirchtum Sankt Heinrich und 2001 im Wasserturm aufgehängt haben.

Brutstätte Wasserturm
(Köln Arkaden, Köln-Kalk)

Brutjahr2002 - 2008200920102011201220132014201520162017201820192020Gesamt
Gelegestärke/Eierzahl5664--4-5554Wegen Corona keine Kontrolle !44
Geschlüpfte Jungfalken5454--4-4554dto.40
Flügge gewordene Jungfalken5454--4-4554dto.40
Diese Tabelle zeigt die Erfolge der Brutstätte Wasserturm an den Köln Arkaden in Köln Kalk.

Brutstätte Kirchturm
(Sankt Joseph, Köln-Kalk)

Brutjahr1993 - 200820092010201120122013201420152016201720182019Gesamt
Gelegestärke/Eierzahl8454565665126
Geschlüpfte Jungfalken7654565665118
Flügge gewordene Jungfalken
7054565665112
Diese Tabelle zeigt die Erfolge, der Brutstätte am Kirchturm Sankt Joseph in Köln Kalk an. Bis 2016 brütete hier der Turmfalke.

Zusatzinformation zum Bruterfolg im Kirchturm Sankt Joseph:
23 Gelege mit insgesamt 126 Eiern: entspricht 5,5 Eier pro Gelege.
Aus 126 Eiern sind 118 Jungfalken geschlüpft: entspricht 5,1 Jungfalken pro Gelege.
Von 118 Jungfalken sind 112 flügge geworden: entspricht 4,9 flügge gewordene Jungfalken pro Gelege.

 

Wanderfalke

Der Wanderfalke  zählt zu den größten Vertretern seiner Familie. Er ist primär Felsbrüter und bewohnen in erster Linie gebirgige Landschaften aller Art sowie Steilküsten. In den letzten Jahrzehnten hat die Art in vielen Teilen des Verbreitungsgebietes auch Städte und Industrieanlagen mit ihren zahlreichen „Kunstfelsen“ besiedelt.

Wanderfalken sind hochspezialisierte Vogeljäger; die Nahrung besteht fast ausschließlich aus kleinen bis mittelgroßen Vögeln, die im freien Luftraum erjagt werden. Bis in die 1980er Jahre waren Bruten des Wanderfalken an Gebäuden seltene Ausnahmen. Hauptursache war vor 1955 die intensive Verfolgung, nach 1955 der Bestandszusammenbruch durch DDT. Im Verlauf der Erholung der Bestände ab Mitte der 1970er Jahre wurden auch Gebäude inner- und außerhalb von Städten besiedelt.

Die die Gesamtpopulation des Wanderfalken wird heute auf 10.000 bis 100.000 Tiere schätzt und die Art als „nicht gefährdet“ eingestuft.

Brutstätte Kirchturm
(Sankt Joseph, Köln-Kalk)

Brutjahr2017201820192020Gesamt
Gelegestärke/Eierzahl13026
Geschlüpfte Jungfalken13026
Flügge gewordene Jungfalken
13026
Diese Tabelle zeigt die Erfolge, der Brutstätte am Kirchturm Sankt Joseph in Köln Kalk an. Seit 2017 brütet hier der Wanderfalke.

Zusatzinformation zum Bruterfolg im Kirchturm Sankt Joseph:
3 Gelege mit insgesamt 6 Eiern: entspricht 6 Eier pro Gelege. Aus 6 Eiern sind 6 Jungfalken geschlüpft: entspricht 2 Jungfalken pro Gelege. Von 6 Jungfalken sind 6 flügge geworden: entspricht 2 flügge gewordene Jungfalken pro Gelege.

Brutstätte Kirchturm
(Sankt Heinrich, Köln-Deutz)

Brutjahr201220132014201520162017201820192020Gesamt
Gelegestärke/Eierzahl-4665657544
Geschlüpfte Jungfalken-4655337538
Flügge gewordene Jungfalken-4655337538
Zusatzinformation:
2013 erstmals bebrütet (4 Eier, wahrscheinlich 4 Jungvögel, einige aus dem Nest gefallen. Werden in Greifvogelaufzuchtstationen im Bergischen Land bzw. Gut Leidenhausen aufgezogen)

 

Wasseramsel

Wasseramsel

Die Wasseramsel ist ein etwa 18 Zentimeter großer Vogel, der sich vor allem von Wasserinsekten ernährt, die er überwigend tauchend erbeutet. Die Wasseramsel brütet immer in der Nähe von schnellfließenden und klaren Gewässern, meist an steinigen Bächen zum Teil hinter Wasserfällen. Weite Teile ihres Verbreitungsgebietes teilt sie mit der Gebirgsstelze.

Da die Bachläufe immer „aufgeräumter“ werden, sind geeignete Nistplätze in den Bruthabitaten der Wasseramsel meist knapp. Die Neststandorte liegen durchweg unmittelbar am Wasser, oft nur wenige Zentimeter über der Wasserlinie. Da Nisthilfen von der Wasseramsel oft angenommen werden, hat sich der Westerwald Verein Zweigverein Köln e.V. entschlossen, Nistkästen für Wasseramseln unter Brücken anzubringen. Fünf dieser Kästen befinden sich an Bächen, die der Sieg zufließen. Es sind der Krabach und der Ravensteinbach, der dem Krabach zufließt.

Die Wasseramseln, vermehrt auch Gebirgsstelzen und manchmal Zaunkönige, fliegen die Nistkästen an, um dort ihre Nester zu bauen und ihre Jungvögel zu versorgen. Die Legeperiode der Wasseramsel beginnt Mitte Februar und endet Mitte Juni. Während der Brutzeit wacht der Naturschutzwart des Vereins über den normalen Verlauf der Aufzucht der Vögel. Nach dem Brüten, manchmal auch Zweitbrüten, werden die Kästen gereinigt und bei Bedarf ausgebessert.

Dr. Stefan Wagner, 27. Februar 2017