„Mit dem Ruf „Hui! Wäller?“ des Vorsitzenden Erhard Schönberg und der kräftigen Antwort „Allemol!“ der 55 Wanderinnen und Wanderer begann die Busfahrt nach Merzig an der Saar. Wie schon so oft fuhr uns Erich, der Busfahrer, sicher die ganzen Tage und wieder zurück.
Das Hotel Roemer in Merzig beherbergte uns gut. Wir wurden freundlich empfangen und während unseres Aufenthalts aufmerksam bedient. Als Begrüßungstrunk stand ein Glas Viez (Apfelwein) auf dem Tisch. Morgens gab es ein üppiges Frühstück und abends war das Buffet reichhaltig. Jeder konnte sich ein Menü seines Geschmacks zusammenstellen. Für den gemütlichen Abend mit Musik und Tanz waren die Räumlichkeiten bestens geeignet.
Merzig hat sich als Standort bewährt, denn zu den Einstiegen der vier Wanderungen war es nicht weit. Beeindruckend waren die Beschilderung und die Qualität der Wege, handelt es sich doch um Premium-Wanderwege wie Weitblick, Orscholz oder zertifizierte Wege wie Saar-Hunsrück-Steig und Moselsteig sowie örtliche Wege z.B. der Viezpfad. Die Traumschleifen Saar-Hunsrück ergänzen das Angebot. Wie der Saar-Hunsrück-Steig, verlaufen auch die Traumschleifen größtenteils auf naturnahen Wegen.
Die Landschaft hat viel zu bieten. Hügelige Wälder (manchmal Buchen, Nadelbäume oder gemischt) wechseln sich ab mit Wiesen, Äckern und Weiden. Streuobstwiesen gibt es reichlich. Auf den Höhen thronen Burgruinen, in den tiefen Tälern plätschern Bäche, die sich mancherorts zu Teichen erweitern. Es finden sich auch moorige Stellen. Felsen gibt es auch, deren Gestein z.B. Buntsandstein früher in Steinbrüchen abgetragen wurde. Heute sind sie stillgelegt und haben eine eigene Atmosphäre entwickelt. In der Umgebung liegen Dörfer und kleine Städte. Diese westliche Region des Saarlandes stößt an Luxemburg und Frankreich begrenzt durch die Mosel.
Auf dem Wanderweg zum Dreiländerblick befinden sich Grenzsteine, die zeigen, ob man sich in Deutschland oder Frankreich befindet.
Eine weitere geographische Eigenheit ist die Saarschleife.
Bevor die Saar das Saarland Richtung Mosel verlässt, bildet sie die formvollendete Schleife. Von der Cloef aus, dem berühmten Aussichtspunkt hoch über der Saarschleife, hat man einen großartigen Blick. Seit 2016 befindet sich dort auch der Baumwipfelpfad Saarschleife und nicht weit entfernt das Cloef-Atrium.
Weitere Attraktionen befinden sich auf dem Wolfsweg. Erstens der Wolfpark Werner Freund. Hier leben in großen Gehegen europäische Grauwölfe, weiße Polarwölfe und kanadische Wölfe, deren Verhalten hier erforscht wird. Zweitens zum Garten der Sinne auf dem Kreuzberg gelangt man, wenn man den Weg weiter geht. Die Gartenanlage gliedert sich in verschiedene Bereiche, die jeweils eigene Themen haben: Wasser, Rosen, Klänge, Theater usw. Außerdem lädt ein Café zur Rast ein.
- Wanderung: Gestartet wurde in Gruppen von Sinz, dann von Tettingen und weiter von Wochern nach Perl. Wir wanderten auf dem Moselsteig durch die abwechslungsreiche Landschaft. Auf den Hängen der Obermosel wachsen vorzügliche Weine. Ziemlich am Ende der Wanderung gelangten wir auf den Panoramaweg zum Dreiländerblick. Auf der Höhe sahen wir wie sich Gewitterwolken zusammenballten. Erfreulicherweise wurden wir vom Gewitter verschont. In Perl trafen sich die Gruppen wieder und rasteten unter Sonnenschirmen vor einer Gaststätte. Zum Schluss wurden wir doch noch von einem Regenguss erfasst.
- Wanderung: Wir begaben uns auf den Wolfsweg, eine Saar-Hunsrück-Traumschleife. Er führte uns an den Wolfspark Werner Freund. Ein weiterer Höhepunkt der Wanderung war der Garten der Sinne auf dem Kreuzbergplateau. Am Ende der Wanderung gab es einen Umtrunk anlässlich eines Geburtstages.
- Wanderung: Auf der Saar-Hunsrück-Traumschleife wanderten wir durch den Wehinger Viezpfad, das bedeutete wir liefen durch Streuobstwiesen. Später entdeckten wir einige Strauße im Gehege. Ziel war die bekannte Saarschleife, das Cloef-Atrium und der Baumwipfelpfad Saarschleife. Einige aus unserer Gruppe sind auf den Baumwipfelpfad gegangen und schwärmten von dem tollen weiten Blick über das Land von dem 42 Meter hohen Aussichtsturm. Am Ende der Wanderung stießen wir auf das Wohl eines Geburtstagskindes an.
- Wanderung: Wir begannen mit der Traumschleife Waldsaumweg, wechselten dann zum Steinhauerweg. Die verlassenen Steinbrüche bildeten wildromantische Ecken und es war schön zu sehen wie die Pflanzen sich ausbreiteten. Manch schöner Stein würde auch im heimischen Garten gut aussehen. Weiter ging es am Saarholzbach entlang, der munter neben uns plätscherte. Die Wanderung endete in Mettlach. Einige nutzten die Gelegenheit und haben das Keramikmuseum von Villeroy & Boch besucht. Im Biergarten stärkten wir uns für die Heimfahrt. Wohlbehalten kamen wir in Köln an.
Die Wanderfahrt war ein voller Erfolg. Für die Organisation und Durchführung bedanken wir uns bei Andrea Voß, Ehepaar Schönberg und Ehepaar Schiefer.
Carola Schützler
- Juni 2017